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Einfacher Aufbau – zuverlässige Funktion: Vespa-Getriebe

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In der Schule war es entweder eines der Fächer, welches man mochte, oder eben hasste: Physik. Kräfte, deren Übertragung, Mechanik waren alles Themen, welche im Zuge dessen behandelt wurden. All diese Themenbereiche spielen auch bei unseren Vespa-Rollern eine elementare Rolle.

Während in den alten Vespas vor allem manuelle Getriebe mit Handschaltung verbaut waren, liegt der Fokus seit den 1980er-Jahren vor allem auf Automatikrollern. Gemeinsam schauen wir uns heute an, was das Getriebe so einzigartig macht und worin sich die beiden Arten unterscheiden. Denn der Unterschied liegt nicht nur im Schaltvorgang.

Manuelles Getriebe: Handarbeit beim Schaltvorgang

Grundsätzlich ist jedes Getriebe in unseren Vespa-Rollern ein mechanisches System, das die Motorkraft an das Hinterrad überträgt. Es besteht aus verschiedenen Zahnrädern, Wellen und dem Schaltmechanismus. Die Hauptkomponenten eines typischen Vespa-Getriebes sind:

  • Primärantrieb: Besteht aus einer Primärwelle und Primärzahnrädern, die die Motordrehzahl auf das Getriebe übertragen.
  • Getriebewellen: Üblicherweise gibt es eine Hauptwelle (Antriebswelle) und eine Antriebswelle (Sekundärwelle).
  • Zahnräder: Diese sind in verschiedenen Größen angeordnet, um unterschiedliche Übersetzungsverhältnisse zu ermöglichen.
  • Schaltmechanismus: Besteht aus einer Schaltklaue und Schalthebel, die es dem Fahrer bzw. der Fahrerin ermöglicht, die Gänge zu wechseln.

Neben diesen Hauptbestandteilen gibt es natürlich noch viele kleinere Bauteile, die ebenso wichtig sind. Um einen guten Überblick über diese Komponenten zu geben, liegt der Fokus hier nur auf den Hauptbestandteilen.

Der Aufbau ist in allen Fällen identisch: Die unterschiedlich großen Zahnräder liegen auf der Hauptwelle und sind der Größe nach angeordnet. Das Getriebe wird über einen Drehgriff am linken Lenker und einen Kupplungshebel betätigt. VespafahrerInnen drehen den Griff, um die Gänge zu wechseln, während gleichzeitig die Kupplung betätigt wird, um das Getriebe zu trennen. Wer mehr über die Kupplung an sich wissen möchte, kann sich folgenden Beitrag gerne durchlesen: „Vespa Kupplung – Tuning- und Verbesserungsmöglichkeiten

Der 1. Gang hat dabei das größte Zahnradpaar, das die größte Übersetzung und somit das höchste Drehmoment liefert. Dies ist besonders beim Anfahren aus dem Stand nützlich.

Für alle folgenden Gänge werden die Zahnräder kleiner, was eine höhere Geschwindigkeit bei niedrigerem Drehmoment ermöglicht. Dabei unterscheiden sich die Roller je nach Modell. Manche sind serienmäßig mit dem „kürzeren“ 3-Gang-Getriebe ausgestattet. Der Großteil allerdings mit der „längeren“ 4-Gang-Schaltung.

Der Umstieg auf automatische Getriebe (Variomatik)

In den 1980er Jahren führte Vespa automatische Getriebe ein, die auch als Variomatikgetriebe bekannt sind. Heutzutage gibt es nur noch Automatik-Getrieb, da diese zuverlässig und einfach funktioneren und sich bestens bewährt haben. Diese Systeme verwenden einen stufenlosen Riemenantrieb anstelle eines Schaltgetriebes. Die Hauptbestandteile sind dabei aber völlig anders als bei historischen Vespas:

Es gibt ein Riemenscheiben-System, das sich je nach Motordrehzahl verändert, um eine stufenlose Anpassung der Übersetzung zu ermöglichen.

Weiterhin überträgt ein Keilriemen die Kraft vom Motor zur Hinterradachse. Zusätzlich ist eine Fliehkraftkupplung verbaut, die den Kraftschluss bei bestimmten Drehzahlen herstellt und löst, ganz ohne dafür manuell eine Kupplung zu betätigen.

Technische Entwicklung und Innovationen

Über die Jahre hinweg hat Vespa verschiedene Verbesserungen und Innovationen in ihre Getriebetechnik integriert. Inzwischen haben sich verschiedene Hersteller gemeinsam mit den Händlern an Verbesserungen gewagt. Da die Materialien extrem hohen Belastungen standhalten müssen, liegt der Fokus vor allem auf der Langlebigkeit und Robustheit. Auch SIP Scootershop hat sich mit High End Racing Parts beschäftigt und eine große Auswahl mittlerweile auf Lager.

Besonders nach Tuningmaßnahmen mit nennenswerten Leistungs- und Drehzahlsteigerungen wird aufgrund der originalen Übersetzung nur das Beschleunigungsverhalten verbessert. Der Motor dreht daher immer am Limit, was zu einer erheblichen Mehrbelastung für Kurbelwelle, Lager und Kolben führt. Daher empfiehlt es sich besonders bei Tuningmaßnahmen, eine „längere Übersetzung“ zu verwenden. Die Vorteile liegen dabei auf der Hand: gleiche Endgeschwindigkeit bei niedriger Drehzahl. Während höherwertige Stähle und Legierungen für Zahnräder und Wellen zur Steigerung der Haltbarkeit und Zuverlässigkeit entwickelt wurden, gab es auch bei den Getriebearten Veränderungen.

Mit dem automatischen Getriebe wurden elektronische Steuerelemente und verbesserte Variatorsysteme entwickelt, die eine noch feinere und effizientere Kraftübertragung ermöglichen.

Pflege und Wartung sind elementar

Wie bei nahezu allen Bauteilen ist auch beim Getriebe eine regelmäßige Wartung und Pflege unumgänglich, um Schäden vorzubeugen. Vor allem ein regelmäßiger Wechsel des Getriebeöls (bei manuellen Getrieben) ist wichtig, um die kleinen Metallteile aus dem System zu entfernen und um die Zahnräder und Lager zu schmieren und zu schützen. Bei manuellen Getrieben sollte außerdem die Kupplung regelmäßig auf Verschleiß und richtige Einstellung überprüft werden. Bei Variomatikgetrieben hingegen muss der Antriebsriemen regelmäßig auf Verschleiß geprüft und bei Bedarf ersetzt werden.

Das Getriebe einer Vespa ist ein technisches Wunderwerk, das von den frühen manuellen Systemen bis hin zu den modernen automatischen Variomatikgetrieben eine beeindruckende Evolution durchlaufen hat. Es sorgt nicht nur für die effiziente Kraftübertragung vom Motor zum Hinterrad, sondern auch für das unverwechselbare Fahrerlebnis, das Vespa-Fans weltweit schätzen. Und das schöne dabei ist: Es kommt meist gar nicht darauf an, ob Physik in der Schule das Lieblings- oder das Hassfach war. Denn eine Vespa liefert vor allem Freude und ein unverkennbares Lebensgefühl.

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